Dienstag, 3. Februar 2009
Die beste Krankheit taugt nix
Frau Limone dachte ja seit einigen Monaten nun dreht sie durch. Es ist soweit dachte sie. Sollten das schon die verfrühten Wechseljahre sein. Wer weiß, vielleicht war das die Packung für ihren Lebenswandel. Sie entwickelte sich zur überspannten Person. Ihr Zustand war nicht der Beste. Jetzt biste 40 dachte sie und nun geht es los.
Irgendwann saß Frau Limone mit feuchten Augen vor Ihren Frauenarzt nach der Halbjahreskontrolle und klagte ihr Leid. Hitzewallungen, Treppen raufschleppen, Überreizt, Empfindlich, Nervös, nah am Wasser und so weiter. Er gab mir erstmal einige Überweisungen. War ja froh dass er nicht auch die Augen verdrehte, wie manch einer in meiner Umgebung. Man selber denkt ja auch schon nun spinnt man.
Der Hausarzt untersuchte mein Blut und stellte unter anderem eine Überfunktion der Schilddrüse fest. Endlich wusste ich warum ich zur Nervensäge für meine Umgebung geworden war (du hast kein Fieber, so ist das im Alter und mit dem Gewicht).
Tabletten werden nun bald Abhilfe schaffen und ich komme vielleicht wieder in den Normalzustand.

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Freitag, 12. September 2008
Heißes Ohr
Musste eben eine Halbe Stunde mir den Monolog eines Mandanten anhören. Das Thema war seine ganz eigne Weltsicht. Ich überlege mir nächste Mal ganz genau ob ich vertretungsweise an das Telefon meiner Kollegin gehe. Wäre ich zu Wort gekommen hätte ich ihm schon nach 5 Minuten sagen können dass die Kollegin wieder am Platz ist und dass ich nicht immer seiner Meinung bin (okay das ist unwichtig, in allgemeinem Leben hat der Mandant immer Recht, nur in Steuer Dingen muss ich ihn korrigieren) und dass seine Ausdrucksweise sich nicht immer ziemt und die gleich vom ihm nachgeschobenen Entschuldigungen dann auch nicht nötig wären.

Was mir wieder mal klar wurde: Wenn jemand sagt er meint es nicht so, meint er es meist genauso.

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Dienstag, 9. September 2008
77
Als die Frau Limone noch klein war musste sie ja mal lernen eine Schleife zu binden. Ich saß dann bei meiner Mama in der Küche auf dem Boden und hatte ein Band an dem Griff eines Küchenschrankes und übte. Meine Mama erklärte mir immer wieder geduldig die Griffe.
Das war noch vor der Zeit der Einbauküchen und der Erfindung der Klettverschlüsse. Damals gab es noch Welthölzer aus Schweden. Kennt die noch jemand? Wie komm ich da nun drauf? Ach egal.
Meine Mama hätte heute ihren Siebenundsiebzigsten Geburtstag. Alles Liebe und danke.

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Mittwoch, 26. März 2008
Ich kann ja so gut leiden...
Ich weiß ja dass ich nur nörgele in letzter Zeit. Mag mich ja selber momentan nicht. Nun kam zum Schnupfen noch ein verrenkter Hals. Um nicht völlig in Mitleid zu versinken, mal die guten Dinge aufzählen:
Meine Familie hat sich Ostern großartig amüsiert und ist heil wieder angekommen.
Meine Nichte hat mir eine großartige Auswahl an Literatur zur Verfügung gestellt (Nick Hornby, Rocco Schamoni etc). Wunderbar
Heute schien die Sonne und der Wind pustete ordentlich.
Habe noch Schmerztabletten vom letzten eingeklemmten Nerv.
Bekommen heute Besuch von meiner Freundin aus Köln. (Sie bestimmt 2 Jahre nicht mehr gesehen)
Mein Lieblingsflirt schaut auch gleich noch kurz rein.

Na also. Finde die Liste ganz okay.

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Donnerstag, 6. März 2008
Wir sehen uns
Leben heißt Veränderung, ja das ist mir klar. Nichts bleibt wie es ist. Stetiger Wandel. Aber manchmal, ja manchmal fällt es schwer. Wenn man jemanden gehen lassen muss. Nicht für immer, aber aus dem täglichen Leben. Ich sollte mich daran gewöhnt haben. Es gab viele Abschiede in meinem Leben. Menschen die mir Lieb waren starben, Kontakte innerhalb der Verwandtschaft brachen ab, Freundschaften gingen auseinander, die Liebe zerbrach. Ich will mich nicht gewöhnen, es darf schmerzen. Ich weiß ja, irgendwann puckert es nur noch ganz leicht.
Einer lieben Kollegin wünsche ich einen neuen, klaren, bunten und spannenden Weg, alles Gute, wir sehen uns.

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Donnerstag, 21. Februar 2008
Neptun
Als ich noch klein war ging ich mit meinen Eltern segeln. Wenn die Saison im Frühjahr begann, dann wurde auf der Tour Neptun gedacht und sein Wohlwollen erbeten in dem die Erwachsenen einen Rum tranken und auch Neptun den Inhalt eines Gläschen ins Wasser bekam. Alles Gute zum Geburtstag Papa.

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Donnerstag, 20. Dezember 2007
Wo bin ich?
Ich komme nicht an. Ich hake Termine ab, erledige, bearbeite, packe ein, hetze.
Stehe mit Kollegen auf dem Weihnachtsmarkt, schaue auf die Uhr und denke: was muss ich noch erledigen, wie wird der Termin morgen beim Mandanten, was musst du an Lebensmitteln vor Weihnachten besorgen.
Ich komme nicht an…
Bleib stehen und genieße den Augenblick!

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Dienstag, 23. Oktober 2007
Ich komme gut mit meinem Vater aus
Hab mich letztens mit einer Bekannten über Männer unterhalten. Dabei kamen auch die Väter und das jeweilige Verhältnis zum Vater zur Sprache. Ich hatte immer ein schlechtes Verhältnis. Ich mochte ihn nicht. Ich gab ihm die Schuld daran meine Mutter nicht glücklich zu machen. Das bekam er zu merken, ich mied ihn.
Wenn ich aber heute über ihn erzähle weiß ich einiges zu schätzen. Durch ihn habe ich gelernt Möbel oder auch Schiffe zu restaurieren bzw. neu zu lackieren. Ich sehe einen Stuhl oder eine Kommode und wüsste wie ich die alte Farbe runter und neu darauf bekomme, natürlich ohne Nasen.
Er konnte das gut erklären, gab mir dann die Ruhe es selber zu machen. Er stand nicht doof dabei und gab laufend Ratschläge, aber wenn ich fragte bekam ich Auskunft.
Der einzige Tag in meiner Kindheit an dem wir richtig gut miteinander auskamen und etwas zusammen unternahmen war der Weihnachtsmorgen (naja also nur der halbe Tag). Wir fuhren meine Groß Tante nach Hamburg zu ihren Bruder, dort verbrachte sie immer die Feiertage.
An diesen Morgen genoss ich die Autofahrt über die Bundesstraßen. Es ging an die Elbchaussee und meist gingen wir noch kurz mit rein, die Koffer und Päckchen mussten ja in Haus gebracht werden. Danach sind wir alleine weiter. Mein Vater schaute meist noch bei irgendwelchen Segelzubehör Geschäften rein und ich dackelte hinterher. Dort gab es viel zu gucken. Danach auf die Landungsbrücken. Ich bekam einen Kakao und wir saßen eine Weile in einem Lokal und schauten Schiffe. An diesen Tagen hatten wir Frieden. Es waren die wenigen Tagen an denen wir etwas zusammen unternahmen.
Mir sind sie heute wertvoll geworden und ich denke gerne daran zurück.
Ich habe meinen Frieden mit ihm geschlossen. Vor über neun Jahren. In dem Moment als ich in sein Krankenzimmer berat. Er lag dort so klein und hilflos. Wir tauschten einen Blick, mehr nicht. Damit war alles gesagt und alles verziehen. Gegenseitig. Er starb kurz darauf.
Ich komme mit meinem Vater gut aus…

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Sonntag, 21. Oktober 2007
Hormone?
Wie lächerlich sich so aus der Bahn werfen zu lassen.
Krise überstanden.

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Freitag, 19. Oktober 2007
Monkey gone to heaven
Mein Telefon geht nicht!
Vor Stunden stellte ich es fest. Kein Ton.
Seit wann dieser Zustand besteht.
Ich weiß es nicht. Es ruft niemand an und ich telefonier auch wenig.Alles übers Netz.
Tief in meinem Gedächtnis pfrummel ich Montag raus.
Ja Montag, da konnte ich telefonieren. Ein mal rein, einmal raus.Danach? Hab ich niemanden gesprochen? Komme mir auf einmal einsam vor. Verlassen. Das Bedürfnis eine Stimme zu hören ist auf einmal enorm. Dabei wollte ich nur sie Bücherei anrufen. Alle Pläne sind vergessen, die Freude ist raus. Stunden sitze ich hier vor dem Rechner. Internet geht noch. Laune tief unten. Unfähig mich zu rühren. Sich um mich zu kümmern. Wen kümmerst schon. Depression legt sich über mich. Starre. Wie im Koma. Diese Stille ist so laut.
Irgendwie hab ich es dann geschafft.
Meine Schwester angerufen.
Anweisung bekommen die Störungsstelle anzurufen. Anweisung gefolgt. Hab mich wie Omchen gefühlt. Hilflos.
Tatsächlich. Störung liegt vor. Irgendwann wird sie behoben. Kann nur Tage dauern. Egal wen kümmert es.
Aufgewacht. Beruhigt. Espresso getrunken. Tee gekocht. Pixies angemacht.

Wie kann es sein? Wie kann mich das so runterziehen? Warum verliere ich so immer wieder Stunden meiner Lebenszeit?

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